BürgerStiftungLohmar appelliert an Thüringens Ministerpräsident: Seine Bezüge sollen Projekten gegen Rechtsradikalismus dienen
Außerhalb der regulären Tagesordnung bestimmten die Ereignisse in Erfurt auch die jüngste Vorstandssitzung der BürgerStiftungLohmar. Alle Vorstandsmitglieder zeigten sich schockiert darüber, dass sich der FDP-Landesvorsitzende mit Stimmen von Rechtsradikalen in das Amt des Ministerpräsidenten wählen ließ und auch noch die Glückwünsche des AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke bereitwillig entgegennahm, der laut Gerichtsbeschluss Faschist genannt werden darf.
Noch am selben Abend beschlossen die Vorsitzende Renate Krämer, die Geschäftsführerin Gabriele Willscheid sowie die Vorstandsmitglieder Rainer Krämer, Dr. Johannes Bolten und Joachim Schwellenbach, den noch amtierenden neuen Ministerpräsidenten aufzufordern, wenigstens seine Bezüge zu spenden, um ein Zeichen der Wiedergutmachung zu setzen.
In dem Brief, der am Freitagabend per E-Mail an Thomas Kemmerich ging, fordert ihn die BürgerStiftungLohmar auf, seine Bezüge, die sich schon jetzt auf 93.000 Euro summieren, ganz oder teilweise der Stiftung zu spenden.
Mit dem Geld werde die Stiftung Bildungsprojekte gegen Rechtsradikalismus finanzieren, um dazu beizutragen, dass sich solche Ereignisse wie aktuell in Erfurt, in Zukunft weder in Thüringen noch in einem anderen Landtag der Bundesrepublik wiederholen.
Für Kemmerich, so heißt es in dem Brief, könne die Spende wenigstens ein Zeichen der Reue und Wiedergutmachung sein.